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Scheidenpilz in der Schwangerschaft: Sichere Behandlung für Mutter und Kind
Das Wichtigste in Kürze:
- Scheidenpilz tritt in der Schwangerschaft häufiger auf – bei etwa 30 % der Schwangeren im letzten Drittel – und ist durch hormonelle Veränderungen bedingt, die das Scheidenmilieu verändern und Pilzwachstum begünstigen.
- Typische Symptome sind starker Juckreiz, brennende Schmerzen und geruchloser, weißer, bröckeliger Ausfluss, wobei nicht jede Pilzbesiedelung Beschwerden verursacht und eine ärztliche Diagnose wichtig ist.
- Für dich als werdende Mutter ist eine Pilzinfektion harmlos, das Hauptrisiko liegt in der möglichen Übertragung auf dein Baby während der Geburt, was zu Mundsoor oder Windeldermatitis führen kann.
- Die Behandlung erfolgt sicher mit lokalen Antipilzmitteln wie Nystatin über 3-6 Tage intravaginal, zusätzlich äußerlich mit einer Salbe, während orale Medikamente in der Schwangerschaft vermieden werden sollten – eine rechtzeitige Therapie vor der Geburt schützt dein Baby.
- Vorbeugung gelingt durch schonende Intimhygiene mit pH-neutralen Produkten, luftdurchlässige Baumwollunterwäsche und möglicherweise die Einnahme von Probiotika zur Stärkung der gesunden Scheidenflora.
Eine Schwangerschaft bringt viele Veränderungen mit sich – und leider gehören auch Scheidenpilzinfektionen zu den häufigen Begleiterscheinungen dieser besonderen Zeit. Falls du gerade mit Juckreiz, Brennen oder ungewöhnlichem Ausfluss zu kämpfen hast, bist du damit nicht allein: Etwa 30 % aller Schwangeren entwickeln im letzten Schwangerschaftsdrittel eine Pilzinfektion. Die gute Nachricht? Mit dem richtigen Wissen und einer gezielten Behandlung lassen sich diese unangenehmen Beschwerden sicher und effektiv in den Griff bekommen – sowohl für dein Wohlbefinden als auch zum Schutz deines ungeborenen Kindes. Erfahre, wie du Symptome richtig deutest, welche Behandlungsmöglichkeiten in der Schwangerschaft sicher sind und mit welchen bewährten Strategien du Pilzinfektionen erfolgreich vorbeugen kannst.
Scheidenpilz in der Schwangerschaft: Symptome erkennen und Risiken verstehen
Scheidenpilz in der Schwangerschaft ist ein weit verbreitetes Phänomen, das viele werdende Mütter beschäftigt. Rund 75 Prozent aller Frauen haben im Laufe ihres Lebens einmal Beschwerden durch einen Vaginalpilz – meist verursacht durch Candida albicans. Während der Schwangerschaft steigt die Häufigkeit deutlich an – bei ungefähr 30 % der Schwangeren lässt sich im letzten Schwangerschaftsdrittel ein Scheidenpilz nachweisen. Du bist also keinesfalls allein mit diesem Problem und kannst beruhigt sein: Mit dem richtigen Wissen über Symptome und Risiken lässt sich eine Pilzinfektion gut erkennen und behandeln.
Warum Scheidenpilzinfektionen in der Schwangerschaft häufig auftreten
Die hormonellen Veränderungen während der Schwangerschaft schaffen ideale Bedingungen für Pilzinfektionen. Der Östrogenspiegel ist in dieser Zeit besonders hoch, was die Scheidenflora verändert und eine Pilzinfektion der Scheide begünstigen kann. Diese hormonelle Umstellung ist völlig natürlich und notwendig für eine gesunde Schwangerschaft – sie macht dich jedoch anfälliger für Infektionen.
Durch die Schwangerschaftshormone ändert sich die Zusammensetzung des Scheidensekrets so, dass sich Pilze noch besser vermehren können. Das normalerweise saure Milieu der Vagina wird weniger sauer, während der Zuckergehalt steigt. Diese Veränderungen des Scheidenmilieus schaffen optimale Wachstumsbedingungen für Hefepilze wie Candida albicans. Zusätzlich kann dein Immunsystem während der Schwangerschaft leicht geschwächt sein, was Pilzinfektionen zusätzlich begünstigen kann.
Diese Symptome deuten auf eine Pilzinfektion hin
Die typischen Anzeichen für eine Pilzinfektion erkennst du meist sehr deutlich. Viele Frauen berichten von starkem Juckreiz und einem brennenden Gefühl in der Vagina und an der Vulva. Diese Beschwerden können besonders nachts oder nach dem Wasserlassen verstärkt auftreten und deinen Alltag erheblich beeinträchtigen.
Ein weiteres charakteristisches Symptom ist der geruchlose, weiße, bröckelige Ausfluss, der oft mit Hüttenkäse verglichen wird. Im Gegensatz zu anderen Scheideninfektionen riecht dieser Ausfluss nicht unangenehm oder fischig. Die Vagina kann gerötet sein, und du könntest Schmerzen beim Wasserlassen oder beim Geschlechtsverkehr verspüren.
Wichtig zu wissen ist, dass nicht jede Pilzbesiedelung Beschwerden verursacht. Scheidenpilze können zur normalen, gesunden Vaginalflora gehören, und ihre Besiedelung kann völlig symptomlos verlaufen. Etwa 35 bis 40 Prozent der Frauen mit vaginalem Juckreiz haben tatsächlich einen behandlungsbedürftigen Scheidenpilz. Wenn du unsicher bist oder die Symptome anhalten, solltest du unbedingt deinen Frauenarzt oder deine Frauenärztin aufsuchen. Eine professionelle Diagnose ist wichtig, um andere Infektionen wie eine bakterielle Vaginose auszuschließen.
Risiken für Mutter und ungeborenes Kind richtig einschätzen
Für dich als werdende Mutter ist eine Pilzinfektion zwar unangenehm, aber grundsätzlich harmlos. Scheidenpilz in der Schwangerschaft gefährdet weder deine Gesundheit noch führt er zu bleibenden Schäden. Es gibt zwar vereinzelt Hinweise, dass Scheidenpilze eine Frühgeburt begünstigen könnten, sicher belegt ist dieser Zusammenhang jedoch nicht.
Das Hauptrisiko liegt in der möglichen Übertragung auf dein ungeborenes Kind während der vaginalen Geburt. Das Kind kann sich während der Geburt anstecken, und die Hefepilze können beim Neugeborenen eine Entzündung der Mundschleimhaut (Mundsoor) oder eine Windeldermatitis auslösen. Das Immunsystem der Neugeborenen ist noch zu schwach ausgebildet, um den Pilzen etwas entgegenzusetzen, weshalb sich die Infektion schnell ausbreiten kann. In sehr seltenen Fällen kann es bei Frühgeborenen sogar zu einer lebensbedrohlichen Candidasepsis kommen, einer Blutvergiftung durch die Pilze. Diese schwerwiegenden Komplikationen sind jedoch die Ausnahme und lassen sich durch eine rechtzeitige Behandlung vor der Geburt vermeiden.
Sichere Behandlung und wirksame Vorbeugung von Scheidenpilz während der Schwangerschaft
Die Behandlung von Scheidenpilz in der Schwangerschaft erfordert besondere Sorgfalt und Aufmerksamkeit. Glücklicherweise stehen dir sichere und wirksame Therapiemöglichkeiten zur Verfügung, die sowohl deine Gesundheit als auch die deines ungeborenen Kindes schützen. Mit den richtigen Behandlungsmethoden und gezielter Vorbeugung kannst du Beschwerden effektiv lindern und das Risiko einer Übertragung auf dein Neugeborenes minimieren.
Bewährte Behandlungsmethoden für schwangere Frauen
Bei der Behandlung des Scheidenpilzes während der Schwangerschaft setzen Frauenärzte und Frauenärztinnen auf bewährte lokale Therapien. Meist verschreibt dein Frauenarzt oder deine Frauenärztin Antipilzmittel wie Nystatin oder Clotrimazol über einen Zeitraum von mehreren Tagen – in der Regel als Tablette zum Einführen in die Scheide und als Creme oder Salbe für die äußeren Bereiche des Genitalbereichs [3]. Diese lokale Anwendung ist besonders sicher, da der Wirkstoff nur minimal in deinen Blutkreislauf gelangt.
Besonders wirksam und gut verträglich sind Nystatin oder Azole wie Clotrimazol, wobei Nystatin für die Scheidenflora besonders schonend ist. [4]. Diese Wirkstoffe haben sich über Jahre bewährt und zeigen eine hohe Erfolgsrate bei der Behandlung von Scheidenpilzinfektionen. Dein Gynäkologe oder deine Gynäkologin wird die für dich passende Therapie auswählen, die sowohl effektiv gegen die Erreger wirkt als auch für dein ungeborenes Kind unbedenklich ist.
Wichtig zu wissen ist, dass orale Antipilzmittel in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden sollten. Tabletten zum Schlucken können in den ersten Schwangerschaftsmonaten Fehlbildungen beim Kind verursachen und werden daher nur in absoluten Ausnahmefällen verschrieben [3]. Die lokale Behandlung ist daher die sicherste Option für schwangere Frauen und zeigt gleichzeitig eine sehr gute Wirksamkeit gegen die Pilzinfektionen.
Schutz des Babys bei der Geburt
Eine rechtzeitige Behandlung vor der Geburt ist notwendig, um das Neugeborene nicht anzustecken [3]. Besonders in den letzten vier bis sechs Wochen vor dem Geburtstermin ist eine medikamentöse Behandlung wichtig, um den vaginalen Geburtskanal von allen Erregern zu befreien. Ohne Behandlung besteht ein erhöhtes Risiko, dass sich dein Baby während der vaginalen Geburt mit dem Scheidenpilz infiziert.
Falls sich dein Kind während der Geburt anstecken sollte, kann Candida albicans beim Neugeborenen verschiedene Beschwerden auslösen. Häufig entwickeln betroffene Babys eine Entzündung der Mundschleimhaut oder Rötungen im Intimbereich. Diese Infektionen sind zwar behandelbar, können aber für dein Baby sehr unangenehm sein und erfordern eine spezielle medizinische Betreuung. Durch eine konsequente Behandlung des Scheidenpilzes in der Schwangerschaft lässt sich dieses Risiko jedoch deutlich reduzieren.
Effektive Vorbeugung für eine gesunde Scheidenflora
Die Vorbeugung von Pilzinfektionen beginnt mit der Pflege einer gesunden Scheidenflora. Eine ausgewogene bakterielle Zusammensetzung in deinem Intimbereich ist der beste Schutz vor einer Scheidenpilzinfektion. Milchsäurebakterien spielen dabei eine zentrale Rolle, da sie das natürliche Scheidenmilieu aufrechterhalten und das Wachstum schädlicher Erreger hemmen.
Achte auf eine schonende Hygiene im Genitalbereich und verwende nur pH-neutrale Seifen. Aggressive Reinigungsmittel können die empfindliche Balance deiner Scheidenflora stören und das Risiko für eine bakterielle Vaginose oder Scheidenpilzinfektion erhöhen. Trage luftdurchlässige Unterwäsche aus Baumwolle und vermeide zu enge Kleidung, die Feuchtigkeit und Wärme stauen kann – ideale Bedingungen, unter denen sich Erreger stark vermehren können.
Die regelmäßige Kontrolle des pH-Wertes kann dir helfen, Veränderungen in deiner Scheidenflora frühzeitig zu erkennen. Ein gesunder pH-Wert liegt zwischen 3,8 und 4,5. Steigt dieser Wert an, kann dies ein Hinweis auf eine beginnende bakterielle Vaginose sein. Bei Auffälligkeiten oder anhaltendem Jucken solltest du zeitnah ärztlichen Rat einholen, um eine gezielte Behandlung zu erhalten.
Hausmittel und natürliche Unterstützung
Möglicherweise hilft die Einnahme von Probiotika, zum Beispiel von Milchsäurebakterien, bei der Vorbeugung von Scheidenpilzinfektionen. Diese nützlichen Bakterien können dazu beitragen, das natürliche Gleichgewicht deiner Scheidenflora zu stabilisieren und schädliche Erreger in Schach zu halten. Sprich mit deinem Frauenarzt oder deiner Frauenärztin über geeignete Präparate, die während der Schwangerschaft unbedenklich sind.
Generell ist bei allen Hausmitteln Vorsicht geboten, da nicht alle natürlichen Substanzen automatisch sicher für schwangere Frauen sind. Eine professionelle medizinische Beratung ist daher immer der sicherste Weg, um eine angemessene Behandlung und Vorbeugung zu gewährleisten. Wenn du häufig an Pilzinfektionen erkrankst, sollte deine Frauenärztin oder dein Frauenarzt mögliche Grunderkrankungen wie Diabetes ausschließen, die das Immunsystem schwächen und Infektionen begünstigen können.
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Quellen
- Krankheiten und Infektionen in der Schwangerschaft: Scheidenpilz (2025). https://www.familienplanung.de/schwangerschaft/beschwerden-und-krankheiten/akute-erkrankungen-und-infektionen/krankheiten-und-infektionen-in-der-schwangerschaft-vaginalpilz-infektion/ (Stand: 30.07.2025)
- Pilzinfektion der Scheide (Scheidenpilz) (2022). https://www.gesundheitsinformation.de/pilzinfektion-der-scheide-scheidenpilz.html (Stand: 30.07.2025)
- Flieger K, Schäffler A (2014). Pilzinfektionen in der Schwangerschaft. http://www.apotheken.de/krankheiten/5629-pilzinfektionen-in-der-schwangerschaft (Stand: 30.07.2025)
- äin-red (2018). Scheidenpilz / Candida-Infektionen / Vaginalmykose / Vaginalpilz: Therapie / Behandlung. https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/scheidenpilz/therapie-behandlung/ (Stand: 30.07.2025)